Which power do you need to finish one of the most favorite races in Germany, the Riderman, – on the podium ? Part I

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Many cyclists don’t really talk about it, but most of the people are interested in this topic – which power do I need to finish a certain race on the podium? After my surprising 2nd place at last years Riderman many of you asked me, which power output was necessary to achieve it. That’s why I want to give you an insight into the different stages. Let’s start with stage 1 – 16 k individual time trial.

Picture: Nina Wallenborn

First off: My general shape at the end of last years season was pretty good, which I already felt during the last intervals before the race. I was able to reach or to improve some of my all-time personal best´s. One major reason was for sure my participation in the Haute Route alps at the end of September. Seven days of racing through the French Alps brought my legs on a new level and I was really looking forward to the 3 days in Bad Dürrheim. My weight at this time was somewhere between 85/86 Kg (depending on the amount of Haribo the evening before). I didn’t ride that much on my TT bike before the race, so I wasn’t sure about my real performance for stage 1. The naked numbers in the end: Time 20:59 min, average speed 45,3 kph and average power 391w – 3rd place overall.

Data of the complete course

Now let’s have a closer look: In my experience its advisable to avoid a huge power peak at the beginning of a time trial. It´s much better when you start smooth and easy to find the tight rhythm. I started with a short period of 700w to gain speed, but shortly after I slowed down to 400w. I felt immediately, that my legs were good and I tried to focus on the coming climb. Based on my experience during the last years I knew, that you could overspend yourself too much and that you would have to pay for that later on. Nevertheless, I felt that strong, that I stayed on big chainring (58) in the front and tried to keep the bike going. I can still remember my thoughts when I saw my power output around 500w – “men, what the hell are you doing”. But on this day, I felt that self-confident that I said shortly after to myself “come on, give a sh… on it and give it try… if you want to win you have to do it now”. The data analysis showed an average of 443w during the first 5:10 minutes, the average power at the climb was 466w.

First 5 minutes

During the following, slightly descending part I tried to take a deep breath and tried to “recover” as good as possible after the first fast 5 minutes. The sticking point of the course was already in front of me – the long ascending way back, especially the section between the roundabout and the top of the hill. My average power during the descent until the roundabout on my way back was 374w over a period of 8:30 min. From this point the time was come to go “All-in”. My legs already hurt a lot, but the first “finish” of the course was still in insight (top of the Hirschhalde). I was able to speed up again and reached an average power of 420w during 4:20 min.  The average power from the beginning until this point was 408w over 18:16 min.

Last 7 minutes

During the following descent I tried to get as small as possible while lying on my top tube and I taxied without pedaling until the last corner with 1100m to go (Top Speed 86 kph). I knew, the last k would be painful, but I tried everything I could. Over the last 1000m I pushed again 540w in average and was really happy to lay down after the finish line!

Yes of course, I am aware that are much more points that are responsible for your final result, especially in an ITT. That day during September 2018 was windy and the conditions were not easy to handle. In 2014 I reached exactly the same time with 30w less … and you can be sure that my setup wasn’t worse than 4 years before. I hope this insight was interesting and I could answer some of your questions. If you want more information you could also check my Strava profil. You´ll find the whole activity including the power data.

Stay tuned for my next Blog entry, about Stage 2, that I won last year!

Cheers, Christian!


Deutsche Version

Nicht viele Radsportler sprechen offen darüber, aber dennoch ist es ein Thema, welches doch fast jeden irgendwie interessiert. Welche Wattwerte muss ich aufs Pedal bringen, um bei Rennen XY auf dem Podest zu stehen, oder dieses gar gewinnen zu können? Nach meinem – auch für mich – überraschenden zweiten Gesamtrang beim letztjährigen Riderman haben mich immer wieder viele von euch gefragt, welche Leistung dazu eigentlich nötig war. Grund genug, dem Ganzen eine kleine Blog Reihe zu widmen, in welcher ich euch die Leistungsdaten der einzelnen Etappen etwas näherbringen möchte. Beginnen wir also mit Etappe 1, dem 16 Km Einzelzeitfahren.

Vielleicht an dieser Stelle noch eines kurz vorweg. Meine allgemeine Form war im letzten Jahr gerade gegen Ende September wirklich ausgesprochen gut. Ich hatte schon im Training zuvor gemerkt, dass ich nahezu alle meinen persönlichen Bestleistungen erreichen, oder diese sogar überbieten konnte. Der Grund lag sicher vor allem darin, dass ich Ende August mit der Haute Route Alps eine 7-tägige Rennbelastung in den Alpen hatte, die sich nun in den Beinen deutlich bemerkbar machte. Mein Gewicht lag in etwa bei 85/86 Kg (abhängig von der Anzahl Colorado am Vorabend), für alle die bei den w/kg mitrechen wollen. Ich hatte im Vorfeld nicht großartig nochmals auf dem Zeitfahrrad trainiert und wusste daher selbst nicht genau, wie die 16 km lange Prüfung laufen würde. Am Ende lauteten die ganz nüchternen Zahlen 20:59 min Fahrzeit, Durchschnittsgeschwindigkeit 45,3 Km/h und eine Durchschnittsleistung von 391w – Rang 3.

Aber wie kam es im Detail dazu. Beim Start ist es nach meiner Erfahrung äußerst ratsam, nicht auf Teufel komm raus los zu sprinten, sondern dass Tempo nach und nach kontinuierlich zu steigern. In meinem Fall bedeutete dies, zwar mit etwa 700w von der Rampe zu fahren, aber sich schon kurz danach für den ersten Kilometer in einem Bereich knapp über den 400w einzupendeln. Ich merkte schon direkt hier, dass meine Beine sich sehr gut anfühlten und so konzentrierte ich mich auf den gleich folgenden Anstieg. Gerade aus den vergangenen Jahren wusste ich, dass man sich bereits an dieser Stelle des Rennens so kaputtfahren kann, dass der Rest der Strecke zur reinsten Qual werden kann. Dennoch fühlte ich mich an diesem Tag so stark, dass ich permanent auf dem großen Kettenblatt blieb und versuchte das Rad so in Schwung zu halten. Ich erinnere mich aber noch gut daran, wie ich angesichts der Leistungswerte von ca. 500w dachte… “Junge, was machst du da”. Aufgrund des guten Gefühls war allerdings mein nächster Gedanke „Ach komm, sch…. drauf und probier es, wenn du gewinnen willst musst du das jetzt durchziehen“. Die Auswertung zeigte, dass ich die ersten 5:10 min bis zur Kuppe im Schnitt 443 w gefahren war, der reine Anstieg waren 466 w.

In der darauffolgenden langen Abfahrt konzentrierte ich mich hauptsächlich darauf, so gut es ging ein wenig Luft zu holen und die schnellen ersten 5 Minuten bestmöglich zu verarbeiten. Der Knackpunkt des Rennens lag schließlich noch vor mir, denn das ist erfahrungsgemäß der lange und leicht aber stetig ansteigende Rückweg – speziell die Passage ab dem Kreisverkehr bis zur Kuppe der Hirschhalde. So lag meine Durschnittsleistung auf dem Teilstück der Abfahrt, Wende bis hin zur Kreiseldurchfahrt auf dem Rückweg bei 374w über 8:30 min. Ab hier war nun auch für mich mental der Moment gekommen, wirklich „All in“ zu gehen. Die Beine brannten mittlerweile schon sehr, aber ich wusste, das erste Ziel ist die Kuppe der Hirschhalde. Auf diesen 4:20 min konnte ich die Leistung nochmals auf 420w nach oben steigern und relativ konstant halten. Bis zur Kuppe (Fahrzeit 18:16 min) lag die absolute Durschnittsleistung bei 408w.

Endlich in die Abfahrt! Ich machte ich mich auf dem Oberrohr so klein wie möglich und lies bis zur letzten Kurve bei ca 1100m vor dem Ziel nur noch rollen (Maximalgeschwindigkeit 86 Km/h). Ich wusste, der letzte Kilometer wird nochmal weh tun, da gibt es nur noch kämpfen – All out bis zur Linie. Die letzten nochmals leicht ansteigenden 1000m brachte ich 540w aufs Pedal und war froh, mich anschließend erst einmal auf die Wiese fallen lasssen zu können

Ich weiß natürlich, dass gerade beim Zeitfahren weitaus mehr Faktoren als die reine Leistung für das schlussendliche Ergebnis eine wichtige Rolle spielt. An diesem Tag herrschte etwa viel Wind, mit dem auch ich sehr zu kämpfen hatte. Im jahr 2014 war ich exakt die gleiche Zeit gefahren, allerdings mit etwa 30w Leistung weniger – am Material dürfte es nicht gelegen haben.

Ich hoffe das dieser kleine Einblick für euch dennoch interessant war und ich die ein oder andere gestellte Frage so beantworten konnte. Alle, die noch ein wenig mehr Details erfahren möchten, kann ich auf mein Strava Profil verweisen. Dort findet ihr die Datei inklusive aller Leistungsdaten. Im nächsten Teil der Reihe gebe ich euch einen Einblick in die zweite Etappe, das schwere Straßenrennen über 109 Km, welches ich damals für mich entscheiden konnte.


Seid gespannt, euer Christian.

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